Wichtige Fragen rund um die Heizungswartung
Eine Heizungsanlage läuft je nach Gebäudetyp im Durchschnitt ca. zwischen 1.100 und 2.100 Stunden pro Jahr unter Volllast. Bei einer Lebensdauer von ca. 20 Jahren für die meisten Heizungsanlagen ergeben sich also bis zu 42.000 Volllaststunden. Damit die Heizung während der gesamten Lebensdauer zuverlässig und effizient arbeiten kann, muss sie regelmäßig gewartet und optimiert werden.
Hier beantworten wir die Fragen zur Heizungswartung, die unseren Kundendienstmonteuren am häufigsten gestellt werden:
Warum muss eine Heizungsanlage überhaupt gewartet werden?
Betriebssicherheit: eine Heizungsanlage ist komplex und arbeitet teilweise mit brennbaren Stoffen. Durch eine regelmäßige fachgerechte Wartung wird der sichere Betrieb gewährleistet.
Ausfallsicherheit: Bei einer Wartung werden nicht nur Verschmutzungen entfernt, sondern auch Verschleißteile rechtzeitig ausgetauscht. Dies beugt unerwarteten Ausfällen und teuren Reparaturen der Heizung vor. Hinzu kommt: kühlt Ihr Haus unter 16 °C ab, schädigt dies der Bausubstanz.
Effizienz und Kosten: Eine falsch eingestellte oder verschmutzte Heizung kann schnell zu unnötigem Energieverbrauch führen. Ablagerungen im Heizkessel von nur 1 mm bedeuten bereits Energieverluste von 5 – 7 Prozent – und damit höhere Heizkosten.
Umweltschutz: eine gut gewartete und optimierte Heizung verbraucht weniger Energie und stößt weniger Schadtstoffe.
Lebensdauer: eine Heizungsanlage stellt eine große Investition dar (siehe Infografik). Je länger sie störungsfrei und effizient arbeitet, desto geringer sind die Betriebskosten und desto schneller amortisiert sich die Investition. Durch eine fachgerechte Heizungswartung wird die Lebensdauer einer Heizung erhöht und bares Geld gespart.
Was kostet eine Heizungswartung?
Jede Heizungsanlage ist unterschiedlich, daher können wir keine Festpreise nennen. Kennen wir Ihre Anlage bereits, rechnen wir mit ca. 179,00 € , bei großen und besonderen Anlagen wie z. B. einer Brennstoffzelle kann eine Heizungswartung auch bis zu 650,00 € netto kosten.
Müssen alle Heizungsarten gewartet werden?
Die Antwort ist durch die Energiesparverordnung §11, Abs. 3 gesetzlich vorgegeben: alle Heizungsarten müssen gewartet werden. Zwar wird ein Vergehen nicht bestraft, aber Gewährleistungspflicht, Garantie und Versicherung können erlöschen, wenn man seinen Pflichten nicht nachkommt.
Wortwörtlich schreibt die Energiesparverordnung vor: Regelmäßig gewartet werden müssen „Anlagen und Einrichtungen der Heizungs-, Kühl – und Raumlufttechnik sowie der Warmwasserversorgung“. Unter diese Definition fallen alle Heizungsarten.
In welchen Abständen sollte die Heizungswartung durchgeführt werden?
Der Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH) empfiehlt die jährliche Wartung. Das reicht in der Regel aus, um Garantie, Versicherung und Gewährleistungspflicht zu erhalten.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Wartung?
Der beste Zeitpunkt für eine Heizungswartung liegt zwischen den Heizperioden von Frühsommer bis Herbstanfang, also bevor die kalte Jahreszeit beginnt. Wenn Probleme festgestellt werden, bleibt noch genügend Zeit für mögliche Reparaturen. Außerdem empfehlen wir die Heizungswartung, bevor der Schornsteinfeger kommt – werden nämlich erhöhte Abgaswerte festgestellt, muss der Schornsteinfeger ein zweites Mal zur Nachkontrolle kommen. Das ist gesetzlich so geregelt. Und erneut kostenpflichtig.
Kann ich die Heizungswartung selber machen?
Die Energiesparverordnung §11, Abs. 3 sagt ganz klar, dass die Heizungswartung nur jemand durchführen darf, der für die „Wartung und Instandhaltung notwenigen Fachkenntnisse und Fertigkeiten besitzt“. Wenn Sie diese nicht haben, lassen sie besser die Finger davon. Denn auch hier gilt: treten Probleme während der eigens gemachten Wartung oder danach auf, erlischt die Garantie und die Versicherung übernimmt keine entstandenen Kosten.
Sind die Wartungskosten steuerlich absetzbar?
Ja. Die Reparatur und Wartung von Heizungsanlagen fällt unter die Handwerkerleistungen und können somit von der Steuer abgesetzt werden. Lassen Sie sich immer eine rechtsgültige Rechnung von Ihrem Handwerker mit ausgewiesenen Arbeitskosten und Fahrtkosten ausstellen!
Wenn sie alle Handwerkerrechnungen und die dazugehörigen Zahlungsbelegen (Kontoauszüge oder Überweisung) mit ihrer Steuererklärung abgeben, wird ihre Ersparnis mit der Einkommenssteuer verrechnet.
Ist ein Wartungsvertrag sinnvoll?
Ein Wartungsvertrag hat viele Vorteile. Zum einen müssen Sie sich nicht jedes Jahr aufs Neue um die (rechtzeitigen) Termine kümmern. Genauso müssen Besitzer, vor allem in der kalten Jahreszeit, häufig mehr als eine oder zwei Wochen auf einen Termin warten – dieser Stress würde mit einem Vertrag komplett wegfallen.
Bei einem Wartungsvertrag lassen sich zudem die einzelnen Leistungen individuell festlegen und können genau auf den jeweiligen Heizungstyp abgestimmt werden.
Ein weiterer Vorteil ist der Preis: der Handwerksbetrieb kennt die Heizung des Kunden oft schon und weiß bereits im Voraus, welche Ersatzteile gebraucht werden. Das erspart eine zweite Anfahrt und somit zusätzliche Kosten. Eine Heizungswartung ist mit Vertrag also billiger und stressfreier als ohne – und lohnt sich deshalb definitiv.
Zahlt der Mieter oder der Vermieter für die Heizungswartung?
Die Heizungswartung fällt unter die Betriebs- und Heizkosten. Daher kann der Vermieter sämtliche Kosten für eine Heizungswartung auf den Mieter umlegen. Selber zahlen muss der Vermieter allerdings Reparaturen an der Heizung. So lautet der Normalfall, allerdings können diese Regelungen variieren. Bei Unsicherheiten gilt also: immer einen Blick in den Mietvertrag werfen!
Was wird bei einer Heizungswartung gemacht?
Wir nehmen folgende Arbeiten vor:
- Einstellen von Vorlauf- und Kesseltemperatur
- Funktionsprüfung von Regelung und Sicherheitseinrichtungen
- Reinigung von Kessel, Brenner
- Messung der Abgaswerte Erneuerung von Verschleißteilen
Sie erhalten nach der Heizungswartung ein Protokoll. Dort können sie alles nachlesen und prüfen.
Wie lange dauert eine Heizungswartung
Rechnen Sie mit mindestens einer Stunden, je nach Aufwand und Größe der Heizungsanlage kann eine Wartung aber auch deutlich länger dauern.

